Von der Notfallstation ins Gefängnis – und wieder zurück. Felix Nohl leitet die Notfallstationen des Spitals Emmental und ist zugleich Gefängnisarzt am Regionalgefängnis Burgdorf. Im Podcast spricht er über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Aufgaben und Arbeitsumfelder.
Text: Luk van Bergen • Geprüft von: Dr. med. Felix Nohl, Stellvertretender Chefarzt Medizin Burgdorf,
Ärztlicher Leiter Notfallstationen, Gefängnisarzt Regionalgefängnis Burgdorf
«Auf dem Notfall muss man stets bereit sein», sagt Felix Nohl. «Dafür wird man sozusagen belohnt mit einem vielfältigen Bild an Patientinnen und Patienten mit den unterschiedlichsten Beschwerden.» Nohl leitet die Notfallstationen in Langnau und Burgdorf seit acht Jahren. In dieser Zeit hat die Anzahl der Notfälle deutlich zugenommen. «Als ich angefangen habe, kamen jährlich rund 6000 Personen – heute sind es mehr als doppelt so viele.» Die Gründe sieht der Arzt in den immer weniger werdenden Anzahl an Hausärztinnen und Hausärzten, der fehlenden Geduld gewisser Leute und im Internet. «Die Leute sind bei Beschwerden rasch verunsichert, da sie ihre Symptome gegoogelt haben und im Internet auf schlimme Diagnosen gestossen sind.»
Notfallstationen Spital Emmental Unsere Notfallstationen in Langnau und Burgdorf betreuen rund um die Uhr rund 20 000 Patientinnen und Patienten pro Jahr. Rund die Hälfte meldet sich direkt, ein Drittel wird von der Hausärztin oder dem Hausarzt zugewiesen. |