Nur Knieschmerzen oder ein Meniskusriss?

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    Meniskusriss: Wie kann ich mein Knie schützen?

    Der Meniskus, ein scheibenförmiger Faserknorpel, dämpft als natürlicher Puffer Schläge im Kniegelenk ab. Er verteilt die Druckbelastung und schützt somit den Gelenkknorpel des Oberschenkel- und Schienbeinknochens vor Abnützung. Allerdings ist er auch anfällig für Verletzungen.

    Text: Tamara Tiefenauer/Florian Wehrli • Geprüft von: Dr. med. Janosch Häberli, Leitender Arzt Orthopädie


    Eine ruckartige Bewegung, das Knie unter zu viel Belastung verdreht – und schon ist es passiert: Meniskusrisse gehören zu den häufigsten Verletzungen am Bewegungsapparat. Die Ursache für Schmerzen am Kniegelenk können aber auch Folge von natürlichen Verschleisserscheinungen des Meniskus sein. Welche Behandlung die Schmerzen am besten lindert, hängt von den Symptomen sowie von der Art der Meniskusverletzung ab.

     


    Der Meniskus stabilisiert das Kniegelenk, ist aber empfindlich

    Die Menisken dämpfen die Reibung zwischen Oberschenkel- und Schienbeinknochen. In jedem Knie gibt es zwei davon, den sichelförmigen Innenmeniskus und den runden Aussenmeniskus. Die Scheiben aus Faserknorpel tragen gemeinsam mit den Kreuzbändern zur Stabilisierung des Kniegelenks bei. Sie sind vor allem im Bereich der Peripherie mit Nerven durchzogen und spärlich durchblutet. Deshalb verheilen verletzte Menisken oft nicht selbstständig und nur sehr langsam.




    Unfall oder Abnützung?

    Bei jüngeren Menschen sind Sportverletzungen der häufigste Grund für einen Meniskusschaden. Rasche Richtungswechsel und Stop-and-Go-Bewegungen bei Sportarten wie Badminton, Squash oder Unihockey belasten das Kniegelenk stark. Drückt der Oberschenkelknochen in einer Rotationsbewegung zu stark auf das Schienbein, wird der Meniskus gequetscht, und das Fasergewebe kann einreissen.

    Mit fortschreitendem Alter werden die Menisken zudem durch natürlichen Verschleiss anfälliger für Verletzungen. Die häufigste Form einer Meniskusverletzung im Alter entsteht, weil sich das Gewebe langsam über mehrere Jahre abnützt, weil es einreisst oder ausfranst. Man spricht von einer degenerativen Meniskusläsion. Betroffen sind meistens über 50-jährige Menschen – Männer doppelt so häufig wie Frauen.

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    Eine Meniskusverletzung rechtzeitig erkennen

    Um die Diagnose zu stellen, erhebt der Arzt oder die Ärztin eine vollständige Anamnese. Er oder sie fragt nach vorangegangenen Unfällen und Verstauchungen, untersucht die Kniegelenke und führt spezifische Meniskustests durch. Schmerzt das Knie, ohne verstaucht zu sein, ist es meist sinnvoll, die Schmerzen mit Medikamenten zu behandeln. Auch eine physiotherapeutische Behandlung empfiehlt sich. Das betrifft vor allem degenerative, also abnützungsbedingte Meniskusschäden. Liegt jedoch eine unfallbedingte, traumatische Verletzung vor, macht der Arzt oder die Ärztin meist eine MRT-Untersuchung.


    «Besonders junge Patienten profitieren nach Unfällen von einer frühzeitigen Diagnose und gegebenenfalls arthroskopischer Naht eines Meniskusrisses.»

    Janosch Häberli, Leitender Arzt Orthopädie

     

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    Frühzeitige Operation bei Meniskusriss

    Bestätigt sich der Verdacht der traumatischen Meniskusverletzung im MRT, ist in den meisten Fällen eine Kniegelenkspiegelung (Arthroskopie) angebracht. Je nach Typ der Verletzung kommen verschiedene Nahttechniken und unterschiedliche Nachbehandlungen zur Anwendung. In gewissen Fällen müssen die Patientinnen und Patienten für eine Zeit lang an Stöcken gehen. Besonders junge Menschen profitieren von einer frühzeitigen Operation. Wird ein Meniskusriss zeitnah genäht, verhindert dies, dass er weiter einreisst oder sich das Kniegelenk wegen des fehlenden «Stossdämpfers» weiter abnutzt. Dabei entfernt der Operateur nur so wenig Meniskusgewebe wie nötig. So senkt er das Risiko einer späteren Abnutzung der Gelenkfläche (Arthrose).


    Wichtig: Bewegung und das richtige Schuhwerk

    Es lohnt sich also, auf seine Knie zu achten. Regelmässige Bewegung stärkt die umgebenden Muskeln, die wiederum das Knie stabilisieren und entlasten. Gelenkschonende Aktivitäten wie Radfahren, Schwimmen oder Spazieren eignen sich dafür besser als Sportarten wie Fussball, Tennis oder Skifahren. Auch das richtige Schuhwerk kann helfen: Schuhe mit hohen Absätzen sind zu vermeiden. Dagegen können orthopädische Schuheinlagen und weiche Sohlen Schläge abdämpfen und Fehlstellungen korrigieren. Auch wer bereits Schmerzen spürt, sollte das Gelenk – in Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin – trotzdem kontrolliert und schonend bewegen.

     
     

     

    Meniskusriss behandeln am Spital Emmental
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