Erste Assistenzärztin Pneumologie

    Linda Weyer_NL

    Das Spital Emmental ist ein Aus- und Weiterbildungsort und eines der wenigen Spitäler im Kanton Bern, das eine Assistenzstelle in der Pneumologie anbietet. Dr. med. Linda Weyer ist die erste Assistenzärztin, die diese Ausbildung wahrgenommen hat. Sie erzählt von ihren Eindrücken und dem Erfahrungsrucksack, den sie mitnehmen darf.

    Text: Teresa Schmidt

    «Irgendwann macht dir sicher jemand ein Angebot» – eine Aussage, die Linda Weyer hängengeblieben ist, als sie auf der Suche nach einer Spezialisierungsrichtung war. Genau so ein Angebot erhielt die Assistenzärztin von der Pneumologie des Spitals Emmental. Im Kanton Bern gibt es nur wenige Spitäler, in denen die Spezialisierung für die Pneumologie für Assistenzärztinnen und -ärzte angeboten wird. Dr. med. Jörg Salomon, Leitender Arzt Pneumologie, setzt sich schon lange dafür ein, dass das Spital Emmental im Fachgebiet Pneumologie eine Ausbildungsstätte für Assistenzärztinnen und Ärzte sein darf.

    «Die Ausbildung dauert insgesamt drei Jahre und wir setzen auf die Zusammenarbeit mit dem Inselspital in Bern. Die Assistenzärztinnen und -ärzte können bei uns ihre ersten beiden Jahre Ausbildung absolvieren und wechseln für das Abschlussjahr nach Bern. Es ist     uns ein Anliegen, das Spital Emmental als Ausbildungsstandort der Pneumologie zu positionieren und so auf lange Sicht als Ausbildungs- und Arbeitgeber attraktiv zu bleiben», erklärt Jörg Salomon sein Engagement.

    Pneumologie statt Urologie

    Linda Weyer hat nun als erste Assistenzärztin der Pneumologie ihre ersten beiden Spezialisierungsjahre am Spital Emmental absolviert – dabei wollte sie ursprünglich eine ganz andere Spezialisierung wählen: «Ich wollte nach dem Studium unbedingt in die Urologie, habe aber nach einem Monat in der Universitätsklinik für Urologie im Inselspital feststellen müssen, dass mir dieses Fachgebiet gar nicht entspricht. Ich habe dann rasch auf die Medizin umgesattelt. Meine medizinische Ausbildung habe ich fast ausschliesslich im Spital Emmental absolviert. Dabei habe ich zwischen den medizinischen Abteilungen von Burgdorf und Langnau hin- und hergewechselt und auf der Intensivstation gearbeitet. Das Angebot aus der Pneumologie kam zum passenden Zeitpunkt und war genau das Richtige für mich», erzählt Linda Weyer.

    Das Besondere an der Pneumologie ist, dass es sich um kleines, überschaubares Fachgebiet handeln. Zur Behandlung kommen sowohl junge als auch alte Patientinnen und Patienten, denen in vielen Fällen geholfen werden kann. Zudem ist die Pneumologie ein interventionelles Fach, d.h. die Behandelnden führen sowohl Bronchoskopien als auch Pleurapunktionen durch und arbeiten eng mit anderen Disziplinen wie den Hausärztinnen und -ärzten, der Rheumatologie, der Onkologie, der HNO und der Thoraxchirurgie zusammen

    Intensive Ausbildung durch intensive Betreuung

    Die Zusammenarbeit mit dem Inselspital ermöglicht den Assistenzärztinnen und -ärzten den Zugriff auf eine Fülle an Weiterbildungsmaterial sowie Fortbildungen und Zusatzinformationen. Die Zeit der Aus- und Fortbildung in Burgdorf war für Linda Weyer intensiv: «Als erste und einzige Assistenzärztin der Pneumologie hatte ich die Möglichkeit alle Interventionen selbst zu machen, ich war bei jeder Untersuchung dabei und habe durch Jörg Salomon und Markus Riederer quasi eine 2:1-Betreuung und Ausbildung genossen. Das ist absoluter Luxus und ich habe die Zusammenarbeit sehr geschätzt. Wir haben jederzeit auf Augenhöhe und als Team gearbeitet.»

    Pneumologie als Ausbildungsstelle

    Das Spital Emmental hat den Anspruch, die Ausbildungsstelle auf der Pneumologie langfristig anbieten und ausbauen zu können. Dabei sollen Weiterbildungen gefördert und den jungen Ärztinnen und Ärztinnen Möglichkeiten von hochstehender Fortbildung angeboten werden. «Eine Ausbildungsassistentin im Team zu haben, war für uns alle sehr bereichernd: wir wurden immer wieder mit verschiedenen Fragen konfrontiert und herausgefordert, was dazu führt, dass wir unsere Arbeit wieder neu reflektieren und verbessern konnten. Zudem tut es auch sehr gut, wenn die fröhliche Energie der jungen Generation ins Team einfliesst und dieses belebt», so Jörg Salomon und Markus Riederer, beide leitende Ärzte Pneumologie am Spital Emmental.

    Linda Weyer ist gespannt, wie sich das dritte Ausbildungsjahr gestaltet: «Es steht nun eine grössere Veränderung an, da ich mein letztes Ausbildungsjahr am Inselspital absolvieren werde. Das Spital Emmental gefällt mir wegen seiner Grösse und der familiären Atmosphäre. Ein grosses Merci gilt allen Vorgesetzten, die ich während meiner Anstellung hatte, denn sie haben mich jederzeit gefördert und darin unterstützt, meine Karrierewünsche voranzubringen.»


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