April 2024: Adrian Zwahlen hat sich nach seiner Ausbildung zum Gärtner und nach einigen Jahren Berufserfahrung auf ein Inserat am Spital Emmental gemeldet. Heute arbeitet er als Mitarbeiter im internen Transportdienst und erzählt, wie es war als Gärtner auch Transporthelfer beim Rettungsdienst zu sein und wie sich sein Werdegang während 35 Jahren am Spital Emmental verändert hat.
Text: Teresa Schmidt
Adrian Zwahlen ist in Thun aufgewachsen und entschied sich nach der Schulzeit für eine Ausbildung zum Gärtner. Als er seine Frau kennenlernt, die aus dem Berner Jura kommt, wurde ihm eine Stelle in einer Fabrik als Betriebsgärtner angeboten. Nach sechs Jahren dort zog es ihn aber wieder zurück in die Deutschschweiz, genauer in die Region Thun. Dort eine Stelle zu finden, erwies sich damals als schwierig, aber Adrian Zwahlen entdeckte zufällig eine Ausschreibung als Gärtner am Spital Emmental: «So kam ich im April 1989 ans Spital Emmental und war direkt dem damaligen Spitaldirektor unterstellt. Nach zwei Jahren wurde ich dann strukturell dem technischen Dienst angegliedert.»
Der technische Dienst arbeitete zu diesem Zeitpunkt eng mit dem Rettungsdienst zusammen, die Mitarbeitenden des technischen Dienstes waren als Fahrerinnen und Fahrer für den Rettungsdienst unterwegs. Adrian Zwahlen denkt mit einem Schmunzeln an diese Zeit zurück: «Ich wurde auch angefragt, ob ich mich als Fahrer engagieren würde und war ziemlich skeptisch, weil ich als Gärtner voll ausgelastet war und nicht sicher wusste, wie das alles zusammenpassen soll. Mir wurde im Garten Hilfe angeboten durch Mitarbeitende, die stundenweise dabei unterstützten den Garten sauber zu halten. Dies war für mich eine wertvolle Entlastung. So willigte ich in die Mithilfe im Rettungsdienst ein. Ich half 20 Jahre im Rettungsdienst mit und habe in dieser Zeit sehr viel erlebt.»
Als Transporthelfer war Adrian Zwahlen tageweise fest im Rettungsdienst eingeteilt, seine Verantwortung war es, den Ort des Geschehens zu finden, den Rettungswagen an den Ort zu fahren und die Verletzten zu bergen. «Am Anfang war es oft so, dass ich als Gärtner mit beiden Händen in der Erde steckte und kurzfristig alles stehen und liegen lassen musste, um zum Einsatzort zu fahren. Die Zeit vom Ankommen des Alarms bis zum Eintreffen am Einsatzort wurden laufend verkürzt, und auch die Einsätze nahmen markant zu, sodass ich mit der Zeit an den eingeteilten Tagen voll im Rettungsdienst mithalf», erinnert sich Adrian Zwahlen weiter.
Mit der Zertifizierung des Rettungsdienstes 2013 wurden die Anforderungen und Vorgaben geändert. Adrian Zwahlen bewarb sich für eine Lehrstelle als Rettungssanitäter. Zu dieser Zeit wurden jedoch hauptsächlich Jüngere für den Lehrgang berücksichtigt. Statt des Rettungsdienstes übernahm Adrian Zwahlen neben dem Standort Burgdorf auch den Garten des Spitals am Standort Langnau.
«Der Beruf des Gärtners machte mir immer sehr viel Freude, und es war eine schwere Zeit für mich, als meine Stelle 2019 aus Kostengründen gestrichen wurde. Ich habe dann ernsthaft überlegt, das Spital Emmental zu verlassen, auch wenn ich mich dem Spital sehr verbunden fühlte. Mir wurde dann zeitgleich eine Stelle in der Hauswirtschaft angeboten. Ich diese angenommen und bin bis heute dankbar, dass ich diese Möglichkeit erhalten habe», berichtet Adrian Zwahlen weiter über seinen Berufsweg.
Die Stelle beim internen Transportdienst war ursprünglich nur mit einem Pensum von 60 Prozent geplant, aber hier haben sich Adrian Zwahlen und das Spital Emmental auf ein Pensum von 80 Prozent einigen können: «Das passt für mich gut, und ich bin von den Kolleginnen und Kollegen der Hauswirtschaft sehr gut aufgenommen worden. Wir arbeiten sehr gut als Team zusammen, sodass ich meinen Beruf als Gärtner zwar vermisse, aber für mich in meiner jetzigen Anstellung angekommen bin. Und privat kann ich ja weiterhin so viel gärtnern, wie es mir beliebt», fasst Adrian Zwahlen zusammen.
Das Spital Emmental dankt Adrian Zwahlen herzlich für seinen Einsatz für unsere Patientinnen und Patienten.