Weiterbildung für den Notfall
Julia Seiler ist Pflegefachfrau im Notfall und bildet sich aktuell im Nachdiplomstudium Notfallpflege weiter – mit dem Ziel, in Akutsituationen noch sicherer handeln zu können. Wie sie den Alltag auf dem Notfall erlebt, warum das Triage-System dabei so wichtig ist und was sie zur Weiterbildung motiviert, erzählt sie im aktuellen Blogbeitrag.
Text: Teresa Schmidt

Julia Seiler kennt den Notfall des Spitals Emmental seit einem Jahr. Vorher war sie an einem anderen Spital in der Kardiologie tätig und arbeitete dort bereits intensiv in der Pflege. «Ich finde Akutsituationen sehr spannend, habe aber für mich gemerkt, dass ich mir gern vertieftes Fachwissen für genau solche Momente aneignen möchte. Daher habe ich mich für ein Nachdiplomstudium Notfallpflege entschieden», sagt die Pflegefachfrau.
Mit Fachwissen sicher durch den Notfallalltag
In diesem Nachdiplomstudiengang, der zwei Jahre dauert und berufsbegleitend absolviert werden kann, werden Themen wie Diagnose, pflegerisches Handeln, aber auch Akutsituationen und der Einsatz von Medizinaltechnik vertiefter angeschaut. Die Studierenden erlangen einen vertieften Einblick und können ihr Wissen für eine noch bessere Pflege von Patientinnen und Patienten anwenden. «Viele Themen des Studiums sind mir bereits von der Ausbildung und dem Alltag als Pflegefachfrau bekannt. Aber gerade auf dem Notfall, wo wir immer wieder mit Akutsituationen, insbesondere im Schockraum konfrontiert sind, ist es mir wichtig, dass ich noch sicherer handeln kann», so Julia Seiler weiter.

Struktur statt Stress: Triage als Entscheidungshilfe
Das Pflegepersonal ist auf dem Notfall die erste Ansprechperson, die die Patientinnen und Patienten sehen. Die Pflegenden nehmen die Situation der Betroffenen auf und entscheiden dann, nach welcher Dringlichkeit die Behandlung stattfinden muss. Julia Seiler erklärt: «Wir arbeiten mit einem Triage-System, anhand dessen wir die Patientinnen und Patienten einteilen. Auf dem Notfall werden die Betroffenen daher nach dem ESI Triagesystem triagiert und anhand dessen nach Dringlichkeit ihres Zustandes behandelt.»
Für die Betroffenen sind Wartezeiten auf dem Notfall nicht immer einfach und gerade dann hilft es, wenn durch das Triage-System klare Regeln aufgestellt werden: «Uns ist bewusst, dass lange Wartezeiten für alle schwierig sind, aber durch die Einteilung nach Dringlichkeit können wir allen Anliegen gerecht werden und Patientinnen und Patienten bestmöglich versorgen», fasst Julia Seiler zusammen.