Podcast: «Nach der Diagnose ist es meist ganz still»

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    Nicht heilbar, kaum behandelbar: Demenz gilt als besonders heimtückische Krankheit. Markus Guzek, Chefarzt Alterspsychiatrie am Spital Emmental, spricht im Podcast über Ursachen und Therapieansätze.

    Text: Luk van Bergen • Geprüft von: Dr. med. Markus Guzek, Chefarzt Alterspsychiatrie

    «Demenz ist keine Krankheit», sagt Markus Guzek im Podcast. «Wir reden viel mehr über einen Zustand als Folge verschiedener Krankheiten, bei denen Gehirnzellen absterben.» Demenzformen gibt es einige. Die bekannteste und am meisten verbreitete Form ist die Alzheimerdemenz. Am zweithäufigsten kommt die vaskuläre Demenz vor. «Diese Form entsteht in der Folge von Durchblutungsstörungen im Gehirn.» Das Gehirn wird nicht genügend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, Gefässe verschliessen sich, Zellen sterben ab. Demenz führt in allen Fällen zu einem stetigen, teils rapiden Leistungsabbau im Gehirn.

    Wenige Therapien bei Alzheimer und Co

    Gedächtnisprobleme, Vergesslichkeit, Sprachverlust bis zu Veränderungen im Verhalten: Demenz hat viele Gesichter. Um herauszufinden, ob und welche Erkrankung vorliegt, ist eine vielschichtige Untersuchung nötig. Diese Untersuchung ist beispielsweise in der Memory Clinic am alterspsychiatrischen Ambulatorium des Spitals Emmental möglich. An mehreren Terminen klären Spezialisten die Patientinnen und Patienten psychiatrisch, neurologisch und kognitiv ab. «Demenz und die Erkrankungen, die dazu führen, sind nicht heilbar», sagt Guzek. Entsprechend geschockt sind Betroffene oftmals ob der Diagnose. «Danach ist es meist eine gewisse Zeit still.» Was Alzheimer betrifft, gibt es Medikamente, die den Zellabbau im Gehirn etwas drosseln können. Ansonsten sind die Therapiemöglichkeiten stark limitiert. «Wichtig ist, die verlorenen Fähigkeiten kompensieren zu lernen und noch vorhandene Funktionen zu konsolidieren.»

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    Alterspsychiatrisches Ambulatorium Spital Emmental

    Das Angebot des alterspsychiatrischen Ambulatoriums dient der Abklärung und Behandlung von psychisch erkrankten Menschen ab 65 Jahren. Ein Schwerpunkt ist die möglichst frühe Diagnostik von Demenz-Erkrankungen und die Betreuung von Betroffenen und Angehörigen.

    Das Team besteht aus Fachleuten der Psychiatrie, der Psychotherapie, der Neuropsychologie sowie der Pflege und arbeitet eng mit Spezialisten der Medizin und der Radiologie zusammen.

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