Prostata-Krebs oder Prostata-Carcinom genannt, ist die häufigste Krebsart bei Männern. Dieser entsteht, wenn sich in der Prostata bösartige Zellen entwickeln und unkontrolliert vermehren. Vor allem Männer ab 50 sind von dieser Krebsart betroffen. Welchen Einfluss die Früherkennung auf den Krankheitsverlauf hat und mit welchen Behandlungsmethoden dem Krebs entgegengewirkt werden kann, erklärt Dr. Harald Voepel, Chefarzt Urologie am Spital Emmental.
Text: Teresa Schmidt • Geprüft von: Dr. med. Harald Voepel, Chefarzt Urologie
Die Prostata, die sogenannte Vorsteherdrüse bildet ein Teilsekret der Samenflüssigkeit und sorgt dafür, dass Samenleiter und Drüsengänge während des Wasserlösens so verschlossen sind, dass kein Urin eindringen kann. Über die gutartigen Veränderungen der Prostata und wie diese erkannt werden können, haben wir bereits im Blogbeitrag «Prostata: gutartige Veränderungen und ihre Auswirkungen» berichtet.
Wie aber lässt sich eine bösartige Prostataveränderung erkennen? Das ist auch für Ärztinnen und Ärzte nicht ganz leicht, da die Symptome oftmals kaum von jenen der gutartigen Veränderung zu unterscheiden oder mitunter gar nicht vorhanden sind. Entsprechend wichtig sind Früherkennungsuntersuchungen. Bei diesen Untersuchungen werden beispielsweise die Prostata oder der Mastdarm abgetastet und der PSA-Wert (prostata-spezifisches Antigen) bestimmt. Beim PSA-Wert handelt es sich um ein Eiweiss, dass nur in der Prostata gebildet wird. Je nach Höhe des Wertes kann der Urologe erkennen, ob die Prostatavergrösserung harmlos, gutartig und schlicht altersbedingt – oder aber bösartig und möglicherweise Krebs ist, sodass je nach Patienten und Alter eine Behandlung notwendig wird.
Jeder Patient ist anders, sodass es nicht möglich ist, eine Pauschalbehandlung anzuwenden. Hinzukommt, dass bösartige Prostataveränderungen danach unterschieden werden müssen, ob sie lokal begrenzt, lokal fortgeschritten oder metastasierend, d.h. bereits in Zellen anderer Organe gestreut, sind. Die ersten Varianten gelten als heilbar, während die zweite Variante zwar behandelbar, aber gelegentlich therapieresistent ist.
Für die Behandlung sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen, beispielsweise das Stadium des Krebses, das Alter des Patienten, die Gesundheit der zu behandelnden Person aber auch persönliche Vorlieben und Wünsche.
Bei beiden Krebsvarianten kommen die folgenden Behandlungsmöglichkeiten zum Einsatz:
Jede dieser Behandlungsformen hat Auswirkungen auf die Lebensqualität des Patienten. Neben den körperlichen Auswirkungen sind auch die emotionalen und psychischen Folgen als zu behandelnde Aspekte zu berücksichtigen. Neben der Bekämpfung des Krebses steht die Erhaltung oder Verbesserung der Lebensqualität des Patienten daher im Fokus.
Vorsorge und Früherkennung ist für Prostataveränderung die wichtigste Option. Es empfiehlt sich daher, bei neu auftretenden Symptomen frühzeitig einen Hausarzt / eine Hausärztin oder urologische Fachpersonen aufzusuchen.
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